Klimaschutz auf unseren Tellern
Jeder Deutsche verbraucht durchschnittlich 500 Kilogramm Lebensmittel pro Jahr (ohne Getränke), die im Produktionsprozess auch Treibhausgase verursachen. Insgesamt trägt die Ernährung jährlich mit rund 1,75 Tonnen an klimarelevanten Emissionen pro Person zu den Treibhausgasemissionen durch privaten Konsum bei.
Inzwischen gibt es Möglichkeiten mit Apps wie z.B. dem Klimateller zum leckeren Klimaschutz, die eigene Klima-Bilanz zu berechnen. Ein Blick darauf lohnt sich.
Sie können weiterhin genussvoll essen, sollten dabei aber auf Folgendes achten, um wirklich einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten:
Möglichst fleischarm essen:
Im Vergleich zu tierischen Lebensmitteln (insbesondere Rindfleisch) verursacht pflanzliche Kost erheblich weniger schädliche Klimagase.
Insbesondere bei der Rinderhaltung und anderen Wiederkäuern wird sehr viel klimaschädliches Methan freigesetzt. Dazu kommt der hohe Bedarf an Futtermitteln, für das u.a. Regenwälder abgeholzt werden, um Sojapflanzen anzubauen. Im Vergleich zum Rind fällt die Bilanz bei Geflügel oder Schweinefleisch günstiger aus. Erst recht, wenn sie vom regionalen Ökobauern stammen.
Bio ist besser:
Je nach Lebensmittelart verursacht biologisch erzeugte Ware im Schnitt 5 bis 25% weniger CO2-Emissionen als das konventionell erzeugte Pendant. Dies erfolgt hauptsächlich durch den Verzicht auf Düngemittel.
Regional bringt Vorteile:
Allein auf biologische Ware zu setzen, löst das Problem jedoch nicht ganz. Ein Kilogramm Äpfel aus Deutschland verursacht ca. 500 g CO2. Kommt dieselbe Menge an Äpfeln z.B. mit dem Schiff aus Chile, verdoppeln sich durch den Transport die CO2-Emissionen. Man sollte also beim Wareneinkauf auf die Herkunft achten. Besonders belastend sind Warentransporte mit dem Flugzeug.
Saisonal ist wichtig:
Die nachfolgende Tabelle zeigt eindrucksvoll: Wenn Sie im Frühjahr z.B. Tomaten aus Deutschland kaufen, haben Sie die CO2-Einsparungen durch die Aspekte Bio und Regionalität leider durch die fehlende Saisonalität wieder mehr als zunichte gemacht. Die Lagerung in Kühlhäusern oder Reife in beheizten Treibhäusern verursacht nämlich enorme CO2-Emissionen.
CO2-Emissionen in g Erzeugung Transport Kühllager bzw. Gesamt
je Kg Tomate Treibhaus
Tomate aus der Region,
September per LKW 85 230 0 315
Tomate aus Übersee, 85 570 0 655
per Schiff
Tomate aus der Region, 85 230 9.000 9.315
März per LKW
Auch unter regional-saisonal.de lassen sich zahlreiche Rezepte finden, die aus überwiegend regional und saisonal erhältlichen Zutaten zubereitet werden können. Zudem wird ein Saisonkalender für Gemüse, Obst und Salat angeboten.
Des Weiteren sollten Sie auf frische Ware mit möglichst wenig Verpackung achten. Frisches Gemüse verursacht im Schnitt nur 150 g CO2 pro Kilogramm Waren, tiefgekühlt sind es schon 400 und als Konserve 500 g.
Durch Anwendung der Formel Bio, regional, saisonal und eine weitestgehende Einschränkung des Konsums tierischer Lebensmittel können Sie somit bis zu 0,6 Tonnen CO2 pro Jahr sparen.
Das ist immerhin ein Drittel der ernährungsbedingten Emissionen!